Real-Zerschlagung

Im Zusammenhang mit dem Verkauf von 141 Märkten der Supermarktkette Real an Edeka und Kaufland hat ver.di das Bundeskartellamt aufgefordert, aktuelle Maßstäbe bei der Prüfung zu berücksichtigen. Nach der Corona-Krise sei es das Wichtigste, möglichst viele Arbeitsplätze im Handel zu retten. Alle potenziellen Käufer von Märkten müssten deshalb verpflichtet werden, Pakete von attraktiven und weniger attraktiven Standorten zu erwerben, statt sich nur die Filetstücke bei Real herauszuschneiden, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Es gehe darum, gemeinsam zu verhindern, dass mehr als 10.000 Menschen ihre Existenz verlieren und in Hartz IV rutschen.

Maßgabe des Wirtschaftsministeriums dürfe nicht alleine der Blick auf die Marktinteressen sein. Stefanie Nutzenberger verweist auch darauf, dass in systemrelevanten Branchen in zwei Dritteln der Geschäfte die Beschäftigten nicht einmal nach dem Flächentarifvertrag bezahlt werden. Daher sei es auch Aufgabe der obersten Bundesbehörden, eine weitere Erosion verhindern zu helfen, damit sich Unternehmen ohne Tarifbindung nicht weitere Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Real-Zerschlagung", UZ vom 17. April 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Haus.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit