NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland zu „Korrekturen“ bei seinem Vorgehen im Syrien-Konflikt aufgefordert. „Ich würde es begrüßen, wenn Russland bei der Bekämpfung des IS eine konstruktivere Rolle spielen würde“, sagte der Norweger den Zeitungen der „Leading European Newspaper Alliance“, zu der u. a. die Springer-Zeitung „Welt am Sonntag“ gehört. „Bisher hat Russland andere Gruppen angegriffen und sich darauf konzentriert, das Regime von Baschar al-Assad zu unterstützen“, behauptete der höchste Zivilangestellte des westlichen Kriegsbündnisses wider besseres Wissen.
„Positiv“ äußerte sich Stoltenberg zur Beteiligung Russlands an den diplomatischen Bemühungen um eine politische Lösung. „Ich begrüße es, dass Russland bei den Wiener Friedensgesprächen sich engagiert. Stoltenberg weiter: „Es war nie unser Ziel, Russland zu isolieren.“ Der NATO-Generalsekretär ignoriert dabei die Tatsache, dass sich in erster Linie russische Politiker und Diplomaten darum bemühen, eine möglichst repräsentative Teilnahme an den Friedenbemühungen zu garantieren, während die NATO, die USA und die EU konstruktive Lösungsansätze immer wieder torpedieren, indem sie die Beseitigung von Präsident Assad und einen Regimewechsel in Damaskus als Vorbedingung für Verhandlungen stellen.
Der zivile NATO-Chef unterstützte erneut die Türkei und wiederholte die Mär von der „russischen Gefahr“. Zu den Spannungen zwischen Moskau und Ankara nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei sagte Stoltenberg: „Wichtig ist jetzt zu deeskalieren und Mechanismen zu entwickeln, um ähnliche Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden.