Mit einem achtstündigen Generalstreik haben überlastete Beschäftigte am Freitag vergangener Woche fast den gesamten öffentlichen Nahverkehr Italiens zum Stillstand gebracht. Nur die Region der Marken wurde nicht bestreikt, dort hatten schwere Überschwemmungen mindestens elf Todesopfer gefordert. Einen Appell des staatlichen Streikkomitees, den Streik auf vier Stunden zu begrenzen, ignorierten die Organisatoren.
Zu dem Streik hatten die Gewerkschaften Filt Cgil, Uiltransporti, Faisa Cisal und Ugl Autoferro aufgerufen. Er richtete sich gegen wiederholte gewalttätige Angriffe auf Fahrer und Kontrolleure öffentlicher Verkehrsmittel sowie Stationsleiter. Auch an Fahrkartenschaltern Beschäftigte streikten mit. Der Aufruf spricht von einem „nicht mehr hinnehmbaren Zustand“, dringend nötig seien „sofortige Maßnahmen zum Personalschutz“.
Der Streik im Nahverkehr war die vierte landesweite Arbeitsniederlegung in Italien seit Beginn des Jahres und die zweite in diesem Monat nach dem 24-stündigen Streik im Luftverkehr am Montag vergangener Woche, den die Basisgewerkschaften Unione sindacale di Base (USB) organisiert hatten.