Wir hoffen, es liegt lediglich daran, dass die Kritik an der Kampagne nicht überall in die Partei vorgedrungen ist und nicht am Ignorieren derselbigen. Ansonsten ist es uns schlichtweg nicht begreiflich, warum auf der Titelseite der UZ für eine Demonstration geworben wird, bei der ganz offensichtlich Querfront zum Beispiel um Leute wie den rechten Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen betrieben wird und das, obwohl sich zum Beispiel die DKP Saarland gemeinsam mit anderen wichtigen Organisationen der Friedensbewegung ganz bewusst von „Stop Ramstein“ distanziert und das Zusammenarbeiten mit Protagonisten der rechten „Montagsmahnwachen“ und des „Friedenswinters“ scharf kritisiert hat. (Ganz davon abgesehen, dass zum Beispiel dieses Jahr Dieter Hallervorden auftreten durfte, der nach eigenen Angaben mal ein Attentat auf den Genossen Walter Ulbricht geplant hatte.) Die Rechten sind im Gegensatz zu uns Kommunisten nicht gegen den US-Atomwaffenstützpunkt, weil sie generell gegen Imperialismus eintreten, sondern weil sie sich nach einem stärkeren deutschen Imperialismus sehnen. Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir wollen und deswegen darf es keine Zusammenarbeit mit diesen Menschen geben.
(Anm. der Red.: Bitte bedenkt, dass wir Kommunisten für den Frieden auch mit Menschen demonstrieren, die nicht unserer Meinung sind, dass zweitens der Vorwurf von „Querfront“ bei Friedensaktionen oft erhoben, aber nicht belegt ist, und dass drittens die Friedensbewegung und die DKP diese Angelegenheit mehrere Jahre diskutiert haben – und richtig entschieden haben, die Aktionen gegen Ramstein zu unterstützen.)