Im westafrikanischen Mali ist Putschistenführer Assimi Goïta am Montag als neuer Übergangspräsident vereidigt worden. Der 38 Jahre alte Oberst versprach bei der Zeremonie in der Hauptstadt Bamako, Verfassung und Übergangscharta des Landes zu respektieren. Die Afrikanische Union und die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS fordern die Ernennung eines zivilen Staatschefs.
Goïta hatte im vergangenen August einen Militärputsch geführt, der den gewählten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta stürzte. Ende Mai zwang das Militär auch den bisherigen Interimspräsidenten Bah N‘Daw und Premierminister Moctar Ouane zum Rücktritt. Goïta ließ sich im Anschluss zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen.
Frankreich hatte vergangene Woche seine gemeinsamen militärischen Einsätze mit Mali zeitweise ausgesetzt und „Garantien“ für einen Übergang zur Demokratie gefordert. Die EU will ihren Militäreinsatz ungeachtet der chaotischen Lage vorerst fortsetzen.