Putsch in Burkina Faso

Militärs in Ouagadougou haben am Montag Präsident Roch Marc Christian Kaboré festgenommen. In einer Fernsehansprache am Abend erklärten sie, die Verfassung sei außer Kraft gesetzt und Regierung sowie Parlament aufgelöst. Die Grenzen Burkina Fasos seien bis auf Weiteres geschlossen. Zwischen 21 und 5 Uhr gelte eine Ausgangssperre.

Eine „Patriotische Bewegung zur Rettung und Restauration“ (MPSR) mit ihrem Vorsitzenden Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba übernahm die Macht. Die MPSR werde Militär und Sicherheitskräfte neu ordnen und „innerhalb eines vertretbaren Zeitraums einen Zeitplan zur Rückkehr zu einer verfassungsmäßigen Ordnung“ vorschlagen.

Tags zuvor hatten Soldaten in mehreren Kasernen des Landes gemeutert. Sie verlangten mehr Unterstützung seitens der Regierung im Kampf gegen den Terrorismus.

Am Tag nach dem Putsch demonstrierten einige hundert Teilnehmer in der Hauptstadt Ouagadougou ihre Unterstützung für die Putschisten. Westafrikanische Staatengemeinschaft, Afrikanische Union, Europäische Union und die USA verurteilten den Putsch. Sie forderten eine sofortige Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung und die Freilassung Kaborés. Wo Kaboré festgehalten wird, ist nicht bekannt.

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"Putsch in Burkina Faso", UZ vom 28. Januar 2022



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