Im Sudan hat der höchste Militärvertreter im Land, General Abdel Fattah al-Burhan, die Auflösung der Übergangsregierung verkündet. Im ganzen Land werde der Ausnahmezustand verhängt, sagte al-Burhan in einer Fernsehansprache. Nach dem Militärputsch protestierten zehntausende Demonstranten gegen die Übernahme der Regierung durch die Armee.
Die Sudanesische Kommunistische Partei hat nach dem Militärputsch einen dringenden Appell zur internationalen Solidarität veröffentlicht. Die Parteiführung appellierte auch an „alle Kräfte, die auf der Seite der zivilen Autorität stehen, einen politischen Streik und zivilen Ungehorsam auszurufen, bis dieser Putsch niedergeschlagen ist“. Fathi Al-Fadhl, Sprecher der Kommunistischen Partei, erklärte in einer Audiobotschaft aus Khartum, die Armee und die Sicherheitskräfte hätten nach dem Staatsstreich mit einer Verhaftungskampagne begonnen. Er berichtete, dass eine Reihe von Ministern und Politikern verhaftet wurden und die Residenz von Premierminister Abdallah Hamdok von Panzern umstellt war.
Der Souveräne Rat aus Militärs und Zivilisten sowie das Kabinett seien aufgelöst, sagte al-Burhan. Der Schritt sei notwendig, nachdem es „Chaos und Gewalt“ gegeben habe. Das Militär werde den „Übergang zur Demokratie“ vollziehen. Damit hat das Militär mit dem zweiten Putschversuch innerhalb nur eines Monats offenbar die Macht übernommen. Das Ziel sei es, die Führung des Landes nach Wahlen im Juli 2023 an eine zivile Regierung zu übergeben.