Am 30. Januar jährt sich der „Bloody Sunday“ zum 50. Mal. Britische Fallschirmjäger erschossen an diesem Tag im Jahr 1972 14 Teilnehmer einer friedlichen Demonstration für Bürgerrechte. Flaggen eben dieses Fallschirmjägerregiments tauchten am Wochenende an mehreren Laternenpfählen in Drumahoe und Newbuildings auf, zwei unionistisch geprägten Stadtteilen Derrys.
Politiker mehrerer Parteien verurteilten die Provokation. Ciara Ferguson (Sinn Féin), Abgeordnete des nordirischen Parlaments, erklärte, es handele sich um einen bewussten Versuch, Familienangehörige von Opfern des Blutsonntags zu verletzen. Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party, Doug Beattie, sprach von einem „völligem Mangel an Respekt und Mitgefühl“ und bat um die Entfernung der Flaggen. Das Fallschirmjägerregiment selbst teilte auf Twitter mit, das Hissen ihrer Flaggen sei in diesem Kontext „völlig inakzeptabel und respektlos“.
Bürgermeister Graham Warke wiegelte ab, man müsse in dieser „sensiblen Frage“ mit verschiedenen Partnern in Dialog treten. Die nordirische Polizei unterstütze die Entfernung der Flaggen durch diejenigen, auf deren Grundstücken die Laternenpfählen stünden, so Polizeichef Ryan Henderson.