In Haiti haben anhaltende Proteste gegen die Regierung das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Die Hauptstadt Port-au-Prince steht nach Medienberichten vor einer humanitären Krise, weil seit ungefähr drei Wochen die wichtigsten Zufahrtsstraßen blockiert sind und Nahrungsmittel rar werden. Kliniken, Waisenhäuser und Ambulanzen seien nur bedingt einsatzfähig, weil es unter anderem an Benzin und sauberem Wasser fehle, teilte das Amt der UNO für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit.
Seit Monaten fordern Regierungsgegner den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse. Sie werfen der Regierung vor, Geld aus dem Petrocaribe-Programm veruntreut zu haben, über das Haiti jahrelang Öllieferungen aus Venezuela zu günstigen Konditionen erhalten hatte.