Robert Habeck – Wirtschaftsminister, Gelegenheitsdenker und Deutschlands bekanntester Fährenpassagier – hat schlechte Laune. Dabei wurde Habeck nach den Protesten zum Urlaubsende von einer Welle der Solidarität getragen, wie sie nur den wenigsten Tätern zuteil wird, die sich vor ihren Opfern erschrecken. Der fast in Vergessenheit geratene Sigmar Gabriel (SPD) sprach gar von der „Nötigung eines Verfassungsorgans“. Das Verfassungsorgan reagierte dann selbst mit einem achtminütigen Dackelblick-Video auf „Instagram“. Die „freie Meinungsäußerung“ werde „entgrenzt“, sagte er sichtlich betreten: „Wenn an Traktoren Galgen hängen, wenn Traktorkolonnen zu privaten Häusern fahren, dann ist eine Grenze überschritten.“
Nicht überschritten ist die Grenze offenbar, wenn Zehntausende in Gaza ermordet werden, wenn die Bundesregierung ukrainische Faschisten aufrüstet und die eigene Bevölkerung für die Gemetzel zahlen lässt, die sie in aller Welt befeuert. Dagegen dreht Habeck keine Videos. Gegen „Gewalt“ ist die Ampel nur, wenn der Minister eine Extrarunde mit der Fähre fährt.