Liebe Genossen und Genossinnen – ich fürchte, ihr müsst euren Standpunkt überdenken. Prostitution ist mindestens so vielschichtig wie die Gastronomie oder andere Gewerbezweige im Dienstleistungsbereich. Wenn ihr die Abschaffung von Prostitution fordert, dann seid bitte konsequent und fordert die Abschaffung JEGLICHER gewerblichen Tätigkeit und macht euch für ein bedingungslosens Grundeinkommen stark! Clara Zetkin und Alexandra Kollontai hatten die Elendsprostitution im Blick – aber es gibt auch noch andere Aspekte. Wollt ihr dann im Rundumschlag auch gleich Tantra-Massage oder Sexualassitenz mit verbieten – so wie Frau Schwarzer? Euer linkspaternalistischer Standpunkt ist ein Schlag ins Gesicht von jeder Genossin die frei und selbstbestimmt Sexarbeit ausübt – weil sie gegenüber dem Job bei Lidl oder der Sklavenarbeit im Callcenter die eindeutig angenehmere Alternative ist. Im Übrigen: was habt Ihr, liebe Genossen und Genossinnen eigentlich für ein MÄNNER-Bild?!
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