Prostitution IV

Von Almuth Wessel, E-Mail

Liebe Genossen und Genossinnen – ich fürchte, ihr müsst euren Standpunkt überdenken. Prostitution ist mindestens so vielschichtig wie die Gastronomie oder andere Gewerbezweige im Dienstleistungsbereich. Wenn ihr die Abschaffung von Prostitution fordert, dann seid bitte konsequent und fordert die Abschaffung JEGLICHER gewerblichen Tätigkeit und macht euch für ein bedingungslosens Grundeinkommen stark! Clara Zetkin und Alexandra Kollontai hatten die Elendsprostitution im Blick – aber es gibt auch noch andere Aspekte. Wollt ihr dann im Rundumschlag auch gleich Tantra-Massage oder Sexualassitenz mit verbieten – so wie Frau Schwarzer? Euer linkspaternalistischer Standpunkt ist ein Schlag ins Gesicht von jeder Genossin die frei und selbstbestimmt Sexarbeit ausübt – weil sie gegenüber dem Job bei Lidl oder der Sklavenarbeit im Callcenter die eindeutig angenehmere Alternative ist. Im Übrigen: was habt Ihr, liebe Genossen und Genossinnen eigentlich für ein MÄNNER-Bild?!

(…)

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Prostitution IV", UZ vom 11. September 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit