Mehrere rechte Hooligan-Organisationen haben sich von einer für den 25. Oktober geplanten Demonstration der Szene in Köln distanziert. Zugleich setzte der Hool-Verein „Gemeinsam Stark Deutschland“ seinen bisherigen Pressesprecher Dominik Roeseler vor die Tür.
Roeseler hatte die Kölner Demonstration angemeldet, die fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Hooligan-Randale im vorigen Herbst stattfinden sollte. Vier Organisationen der Szene zogen nun aber die Notbremse: neben „Gemeinsam Stark Deutschland“ (GSD) die „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa), das „Bündnis Deutscher Hooligans“ (B. D.H) und die Gruppe „Berserker Deutschland“. Die Kölner Anmeldung sei „so nicht abgesprochen“ gewesen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gruppen, die in einschlägigen Foren der Szene verbreitet wurde. Man werde künftig „keine Aktionen bzw. Demos unterstützen, wo Dominik Horst Roeseler als Anmelder oder Organisator fungiert“.
Köln habe sich damit aber nicht erledigt: „Im Gegenteil. Gemeinsam Stark Deutschland, HoGeSa, B. D.H und Berserker arbeiten mit Hochdruck daran, eine gemeinsame Demonstration zu veranstalten.“ Die vier Gruppen würden nun „zusammengeführt werden und für die Zukunft vereint und gemeinsam auf die Straße gehen“.
„Gemeinsam Stark“ habe sich von Roeseler als Pressesprecher getrennt, teilten die Hooligan-Gruppen mit: „Mediale Aufmerksamkeit ist zwar wichtig, jedoch lassen wir uns nicht für politische Zwecke ‚benutzen‘‘.“ Offenbar herrschte in rechten Hool-Kreisen die Sorge vor, durch Roeseler für die rechtspopulistische Regionalpartei „pro NRW“ instrumentalisiert zu werden. Der 36-Jährige, Stadtratsmitglied in Mönchengladbach, fungiert dort als stellvertretender Vorsitzender.