Potzblitz, Paukenschlag

Potzblitz, Paukenschlag: Petra Pau war nicht da, als Sören Pellmann und Heidi Reichinnek zu den neuen Gruppenvorsitzenden der Linkspartei im Bundestag gewählt wurden. Sie erhielten 14 von 27 Stimmen. Ihre knapp gescheiterten Gegenkandidaten Clara Bünger und Ates Gürpinar galten als Favoriten des Parteivorstandes, der sich jedoch nicht offiziell einmischte. Mit einer anwesenden Pau hätte es ein peinliches Patt geben können und danach eine pikierte oder sogar polternde Parteiführung. Doch die Bundestags-Vizepräsidentin war verletzt und konnte nicht teilnehmen. Parteivorsitzender Martin Schirdewan kommentierte die Kampfabstimmung über zwei Wahlgänge auf „X“ mit: „Viel inhaltliche Einigkeit & neue Gruppen-Führung“. Bei so viel Wir-Gefühl wurde dann direkt auch ein neuer Geschäftsführer gewählt. Christian Görke trat an, um zu integrieren, und verkündete, keiner Strömung zugehörig zu sein. Die Gruppe strafte die unverhohlene Harmoniesucht direkt ab. Görke erhielt nur 16 Ja- und 11 Gegenstimmen, obwohl er sich alleine um das Amt bewarb. Da gratulierte dann auch die Vorsitzende Janine Wissler auf „X“: „Auf gute Zusammenarbeit“. Was soll schon schiefgehen?

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"Potzblitz, Paukenschlag", UZ vom 23. Februar 2024



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