Die Deutsche Post spricht sich für eine deutliche Erhöhung der Portokosten für Briefe aus. Der Konzern hält den von der Bundesnetzagentur vorgeschlagenen Preisaufschlag beim innerdeutschen Briefversand von 10,5 Prozent für zu niedrig.
Der Gesetzgeber habe der Post eine Gewinnmarge zugebilligt, die mit dem jetzigen Vorschlag der Behörde längst nicht erreicht werden könnte, sagte der Chef des Post-Konzerns DHL, Tobias Meyer. Das bisherige Briefporto läuft Ende des Jahres aus, ab Anfang 2025 gilt ein neues Porto. Wie hoch das sein wird, ist noch unklar.
Nach Darstellung der Post fiel die vergangene Portoerhöhung um 4,6 Prozent von Anfang 2022 angesichts der hohen Inflation in diesem Zeitraum viel zu gering aus. Daher gebe es nun einen großen Nachholbedarf. Meyer rechnete vor, dass der Geschäftsbereich „Post & Paket“ im dritten Quartal 2024 rund 100 Millionen Euro verdient habe. Er meint aber, dass es dem Postgesetz entsprechend etwa 330 Millionen Euro sein müssten.
Die Post darf das Briefporto allerdings nicht selbst festlegen, sondern sie muss es sich von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen (UZ vom 10. August). Die Bundesnetzagentur wird ihren Vorschlag zur Verteuerung des Briefversands voraussichtlich in den kommenden Wochen bestimmen. Danach darf die Deutsche Post festlegen, wie hoch das Porto der einzelnen Briefarten steigen wird. Künftig könnte der Versand eines Standardbriefs dann 95 Cent kosten.