Polizei lässt Holocaustleugner gewähren

Die sächsische Polizei ist bei Aufmärschen von Neonazis, die am vergangenen Sonnabend in Dresden stattfanden, nicht eingeschritten, als der Neofaschist Gerhard Ittner auf einer von ihm angemeldeten Demonstration von mehreren hundert Rechten den Nationalsozialismus als „Modell für die ganze Welt“ anpries und sich selbst als „überzeugten Nationalsozialisten“ bezeichnete. Angeblich würde Ittners Rede später ausgewertet, hieß es seitens der Beamten. Dabei hätte die Polizei den Aufmarsch der Neonazis aufgrund der Ausfälle nicht nur auflösen können. Sie hätten Ittner auch bereits im Vorfeld der Demonstration nicht als Anmelder akzeptieren müssen, da dieser bereits 2015 wegen Volksverhetzung vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Die Neofaschisten hatten sich unter dem Schutz von 1 300 Polizisten versammelt, um den Jahrestag der Bombardierung Dresdens, die am 13. Februar vor 72 Jahren stattfand, in ihrem Sinne umzudeuten.

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"Polizei lässt Holocaustleugner gewähren", UZ vom 17. Februar 2017



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