Das, was Herr Cziesla über Eisleben schreibt, erlebte und erlebt meine Heimatstadt Zeitz ebenso: Plattmachen der funktionierenden Industrie (Zekiwa, Zemag, Zetti, Zitza, Hydrierwerk, Kesselbau, Elektrogeräte …). Nur die Zuckerfabrik blieb erhalten und wurde ausgebaut. Von einst 45.000 Einwohnern sind noch 27.000 da.
Theater geschlossen und abgerissen, Kulturhaus der Jugend geschlossen und abgefackelt für die Deutsche Bank, Jugendclubs geschlossen, Bahnverbindungen abgebrochen, Bahnhofsgebäude geschlossen, Kinos geschlossen, Poliklinik geschlossen, Bibliothek geschlossen, Schulen geschlossen, Buslinien eingestellt, Krankenhaus nach Neubau nun von Schließungen bedroht, Straßenzüge mit Jugendstilfassaden verfallen, stürzen ein.
Was 1.000 Jahre Zeit und Kriege nicht zerstörten, zerstörte die Restaurierung des Kapitalismus nach 1990. Viele, die 1990, von der massiven, bis dato unbekannten westlichen Wahlpropaganda beeinflusst, die „Allianz für Deutschland“ wählten beziehungsweise SPD, haben das bitter bereuen müssen und werden es sicher nicht wieder tun.
Leider haben auch linke Parteien es versäumt, hier aktiv zu werden und klare Politik zu machen. Es gibt ja noch nicht einmal Wahl- oder Aktionsbündnisse linker Parteien wie zum Beispiel in Frankreich. Lieber überlässt man das Feld der AfD, die, zumindest kommunalpolitisch und mit markigen Reden, eher die Interessen der Ostdeutschen vertritt.