In Sachsen sieht die DKP ein wachsendes Interesse an ihren Positionen und nutzt Wahlkampf zur Stärkung

Planvoll und solidarisch

Herbert Münchow und Roland Winkler

Jetzt erst recht! – das sagten sich die Genossinnen und Genossen der DKP in Sachsen schon vor dem Versuch des Bundeswahlleiters, ihre Partei mundtot zu machen. Nach reiflicher Überlegung hatte die sächsische DKP im vergangenen Jahr eine Landesliste zur Bundestagswahl aufgestellt. Heute wissen wir, dass das eine absolut richtige Entscheidung war.

termin - Planvoll und solidarisch - Bundestagswahl, DKP - Hintergrund

Illusionen haben wir nicht, das Abschneiden in Prozent oder Stimmen ist für uns im Gegensatz zu den bürgerlichen, regierungswilligen Parteien nicht der Schwerpunkt. Wir wollen als Kommunistinnen und Kommunisten wahrgenommen werden, wollen mit unseren Antworten auf brennende Themen an die Menschen, an die Wählerinnen und Wähler herankommen. Von dieser Position sind wir herangegangen und nutzen seit Monaten alle Möglichkeiten – Veranstaltungen, Verteilaktionen, Infotische, Treffen und Versammlungen – um das Gesicht unserer Partei zu zeigen. Deutlich qualifiziert wurde die Arbeit mit den „sozialen Medien“, ohne zu übersehen, dass sich das wirkliche Leben auf der Straße abspielt.

Noch nie zuvor waren so viele Menschen neugierig auf uns. Viele wollen uns kennenlernen und suchen eine Orientierung. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten aus Torgau, Leipzig und Kamenz stehen für die DKP nicht als Menschen der sogenannten „Mitte“, sondern als Mitglieder der Arbeiterklasse. Sie hören die Stimme des Volkes und nehmen sie wahr. Ob in Zwickau, Dresden, Chemnitz, Rochlitz, Falkenberg, Torgau oder Leipzig – überall haben unsere Genossinnen und Genossen, aber auch Freunde und Mitglieder befreundeter Organisationen, bei der Unterschriftensammlung Außerordentliches geleistet. 940 Unterstützungsunterschriften kamen zusammen, davon allein aus Torgau und Umgebung mehr als 380. Überall, wo unsere Genossinnen und Genossen aktiv sind, verteilen wir Woche für Woche die UZ.

Allein in Leipzig haben wir inzwischen mehr als 15.000 Exemplare in ausgewählten Stadtteilen nach einem festem Plan verteilt – und zum Teil Nachbarschaftsbriefe, DKP-Infos und unsere „Leipziger Lerche“ eingelegt. Steter Tropfen höhlt den Stein: Inzwischen gibt es Situationen, in denen gar nicht mehr abgewartet wird, bis die UZ im Briefkasten ist. Sie wird uns aus der Hand genommen. Besonders gefreut hat uns das Angebot eines Fahrradladens im Schwerpunktstadtteil: Der Betreiber stellt uns einen Teil seiner Schaufenstervitrine kostenlos für unsere Wahlwerbung zur Verfügung.

Auch in Sachsen stellt die DKP eine Alternative zur Partei „Die Linke“ dar. Erst kürzlich erklärte der in Leipzig ansässige Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Sören Pellmann in der „Leipziger Zeitung“ seine Bereitschaft zu Rot-Rot-Grün im Bund und behauptete sogar, man lebe das im Leipziger Stadtrat vor. Widerspruch blieb selbst da aus, als Amira Mohamed Ali, gemeinsam mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, einen Austritt aus der NATO ausschloss. Wir spüren deutlich, dass Menschen zunehmend, von „der Politik“ enttäuscht, nach Alternativen suchen. Wir spüren, dass sie nach linker Politik suchen und immer häufiger auch die DKP finden, sich nähern, fragen und sich zunehmend von der Linkspartei abwenden.

Ob in Zwickau, Dresden, Chemnitz, Rochlitz, Falkenberg, Torgau oder Leipzig – überall bringen wir nun unsere Wahlplakate an, planvoll, solidarisch und mit Überlegung. Es kommt nicht auf die Masse an. Wir sind sicher, dass Wähler und kritische Bürger gerade unsere Wahlplakate neben der Flut bekannter Parteien und Köpfe herausfiltern. Und wir freuen uns auf den 4. September, wo wir in unserem Leipziger Schwerpunktstadtteil eine Kundgebung mit Patrik Köbele, dem Vorsitzenden der DKP, durchführen. Wir sind nur wenige Genossinnen und Genossen, die zurzeit außerordentlich viel leisten. Aber wir sehen, dass sich das lohnt, dass dieser Wahlkampf die Möglichkeit zur Stärkung der eigenen Organisation bietet.

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"Planvoll und solidarisch", UZ vom 27. August 2021



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