Wir bilden als Tribut an dieses welthistorische Ereignis Propaganda-Plakate der russischen Telegrafen-Agentur ROSTA ab, die während des Roten Oktobers in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Wladimir Majakowski und Wladimir Lebedew entstanden.
Das Plakat war eine zentrale Ausdrucksform im revolutionären Russland während und nach der Oktoberrevolution. Die Plakate behandelten meist politische, militärische und wirtschaftliche Themen. Daneben gab es auch Plakate mit lebenspraktischen Inhalt, wie beispielsweise der Besuch von Entlausungsanstalten empfohlen wurde und Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten dargestellt wurden. Die Künstler arbeiteten mit aussagekräftige Bilder, weil die ROSTA-Fenster sich an ein Publikum wandten, das größtenteils nicht lesen konnte.
Zur massenhaften Verbreitung wurden die Plakate in Schaufenstern ausgestellt. Zur Verteilung der Plakate auf dem Lande bei den örtlichen Parteizentralen wurden nur die Umdruck-Papiere versandt und dann vor Ort lithografisch gedruckt und in Schaukästen oder Schaufenstern ausgestellt.
Wladimir Lebedew, ROSTA-Fenster 1921 Arbeit, dabei – das Gewehr nebenbei.
Ivan Malioutine, Plakat 1921 Geh dahin wo Arbeit ist, der 1. Mai ist der Festtag der Arbeit
Wladimir Lebedew, ROSTA-Fenster 1920 Bauer, wenn du den Gutsherrn nicht füttern willst – Ernähre die Front, die dein Land und deine Freiheit verteidigt.
Wladimir Majakowski, ROSTA-Fenster 1920 1. Entente-Waffe: Geld 2. Weißgardisten-Waffe: Lügen, Tücken 3. Menschewiki-Waffe: Dolch in den Rücken 4. Prawda (Wahrheit) 5. Offene Augen 6. Und Gewehre: Kommunistische Waffenehre
Wladimir Majakowski, ROSTA-Fenster 1921 Willst Du? Tritt ein! 1. Willst die Kälte bezwingen? 2. Willst den Hunger bezwingen? 3. Willst essen? 4. Willst trinken? Schnell in die Stoßgruppe vorbildlicher Arbeit!
Wladimir Majakowski, ROSTA-Fenster 1920 Denk an den Tag der Roten Kaserne! 1. Wir schlugen die russischen Weißgardisten. Doch genügt dies End‘ nicht! 2. Noch ist das Scheusal Weltkapital lebendig. 3. Not tut also noch die Rote Armee 4. Und ihr unser Beistand wie eh und je.
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"Plakate für die Revolution", UZ vom 3. November 2017