Piraterie im Mittelmeer

Wegen des „Verdachts illegaler Öllieferungen für Syrien“ ist vor Gibraltar ein Supertanker gestoppt worden. Es gebe Grund zu der Annahme, dass das Rohöl an Bord der „Grace 1“ für die Banjas-Raffinerie in Syrien bestimmt gewesen sei, sagte Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo. Dies sei ein Verstoß gegen die EU-Sanktionen gegen Syrien, die jüngst noch einmal verschärft und verlängert wurden. Das Rohöl an Bord der „Grace 1“ stammt aus dem Iran, der Tanker fährt unter der Flagge Panamas. An der Piratenaktion war auch die britische Marine beteiligt. Der Iran protestierte gegen den Stopp des Öltankers und bestellte den britischen Botschafter in Teheran ein.

Der Oberste Gerichtshof des britischen Überseegebiets ordnete an, dass die „Grace1“ bis zum 21. Juli nicht auslaufen darf. Aufgrund der Sanktionen dürfen Schiffe mit Fracht für Syrien nicht den Suezkanal benutzen und müssen den Umweg über Afrika auf sich nehmen und dabei Gibraltar passieren. Öllieferungen werden in Syrien vor allem für die Herstellung von Benzin und für die Stromversorgung dringend benötigt.

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"Piraterie im Mittelmeer", UZ vom 12. Juli 2019



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