Piech/Porsche und der Abgasskandal

Ein Kommentar von Anne Rieger

Die Familien Piech/Porsche besitzen 65 Md. Euro Vermögen. Damit sind sie die reichsten Österreicher, weit vor dem Zweitreichsten, Dietrich Mateschitz (Red Bull) mit „nur“ 7,6 Mrd. Euro. Große Teile dieses Vermögens mussten die ca. 592 000 Beschäftigten des VW Konzerns in 119 Fertigungsstätten auf vier Kontinenten erschuften. Die Familien besitzen knapp über 50 Prozent der Stammaktien über die Porsche Automobil Holding SE, eine klitzekleine Firma, die die Macht hat, den Willen der Familien im VW-Konzern durchzusetzen. Wohl deswegen war Martin Winterkorn auch Vorstandsvorsitzender dieser Holding. Winterkorn wurde jährlich mit ca. 16 Millionen Euro belohnt, dafür, dass er dazu beitrug, dass die reichste Familie Österreichs Piech/Porsche ihr Privatvermögen steigerte und steigerte. Dass die Manipulation von Abgasmessungen an elf Millionen Dieselfahrzeugen dazu beitrug – nur eine Vermutung! Sicher ist, dass die Gesundheit von Millionen Menschen dauerhaft darunter leidet.

Die Milliardenkosten für den Abgasbetrug sollen jetzt die Beschäftigten mit Einkommenseinbußen, Arbeitsplatzverlusten, die Zulieferer, deren Beschäftigte und die Kleinaktionäre bezahlen. Auch die deutschen Steuereinnahmen werden sich laut „Die Zeit“ um bis zu vier Milliarden verringern. Denn Schulden können über Jahre gegen Steuern gegengerechnet werden. Die Familien Piech Porsche aber haben soeben – mitten in der Affäre um betrügerische Abgaswerte – über ihre Holding, dem japanischen Autokonzern Suzuki Motor außerbörslich 1,5 Prozent der Stammaktien abgekauft.

Am Krieg der Autokonzerne verdienen die Reichsten – auf Kosten der HacklerInnen und unserer aller Gesundheit.

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"Piech/Porsche und der Abgasskandal", UZ vom 23. Oktober 2015



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