Pflege macht arm

Angesichts der Höhe der Eigenanteile ist inzwischen fast ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen auf Sozialhilfe angewiesen, da sie die Kosten nicht alleine bewältigen können. Diese könnten aber sogar noch weiter steigen, meint der Paritätische Wohlfahrtsverband und mahnt umgehende Reformen an. Nötig sei ein Ausbau der Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung. Diese soll nach den Vorstellungen des Verbands künftig für alle pflegebedingten Kosten aufkommen, Pflegebedürftigen dürften ausschließlich Unterkunft und Verpflegung in Rechnung gestellt werden.

Die Absicherung des individuellen Pflegerisikos müsse neu gedacht werden, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands weiter: „Wir brauchen eine Pflegevollversicherung, die bedarfsgerecht alle pflegerischen Leistungen abdeckt.“ Pflegebedürftige sollen demnach künftig nur noch für Unterkunft und Verpflegung aufkommen, Kosten für Pflege und Betreuung, Ausbildung oder Investitionen jedoch dürften ihnen nicht in Rechnung gestellt werden. Eine solche Pflegevollversicherung müsse dabei auch den ambulanten Bereich umfassen. Sämtliche durch einen unabhängigen medizinischen pflegerischen Dienst als bedarfsgerecht erachteten pflegerischen Leistungen müssten durch die Pflegeversicherung übernommen werden.

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"Pflege macht arm", UZ vom 24. Februar 2023



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