Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Bedingungen für die Unterstützung der insolventen MV Werften durch dem Bund genannt. Bei seinem Besuch in Wismar verlangte er die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Vorlage tragfähiger Konzepte. Als Beispiel nannte er eine Neuausrichtung auf den Bau von Umspann-Plattformen für Windparks auf See oder von emissionsarmen Schiffen. Die Tageszeitung „junge Welt“ bezeichnete dies am Dienstag als „schmutzigen Deal“. Eine Umstrukturierung der Werften zum Bau von Umspannplattformen, die zur Gewinnung von Windenergie benötigt werden, sei auf kurze Sicht nicht möglich. Zudem nutze Habeck die Insolvenz der MV Werften, um für eine „Antriebswende“ zu werben. Schiffe sollen demnach statt mit Diesel künftig mit Flüssiggas betankt werden. Außerdem wolle Habeck den Bau von Terminals vorantreiben, um der US-Schiefergasindustrie zu ermöglichen, „ihr teures und klimaschädliches Produkt“ nach Deutschland zu liefern, so die „jW“.
Auf den MV Werften mit Standorten in Wismar, Stralsund und Rostock-Warnemünde wurden zuletzt Kreuzfahrtschiffe gebaut. Derzeit ist für knapp 2.000 Beschäftigte der MV Werften geplant, dass sie für vier Monate in einer Transfergesellschaft untergebracht werden. Die IG Metall kritisierte dies als zu kurzfristig: „Denn selbst wenn man Investoren findet, was nützt eine Werft ohne Mitarbeiter?“, so Gesamtbetriebsratschefin Ines Scheel.