Zu „Militarisierung der Bildung per Gesetz“, UZ vom 21. März

Passt nicht zum Lehrplan

Marco Schmidt, Hagen

Die Rote Ruhrarmee von 1920 in Hagen war nicht nur ein bedeutender Teil unserer Geschichte, sondern auch ein Symbol für den Kampf um soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Rote Ruhrarmee hat in einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit für Hoffnung und Veränderung gesorgt. Leider stoßen wir heute auf Widerstände, wenn es darum geht, diese wichtige Episode unserer Geschichte zu würdigen. Am Rembergfriedhof in Hagen, dem größten Friedhof im Stadtgebiet, fand kürzlich eine Ehrung am Denkmal statt. Genossinnen und Genossen der DKP und auch der MLPD trafen sich getrennt am Gedenkort der Roten Ruhrarmee, hielten kämpferische Reden und stellten einen zeitlichen Bezug zu den aktuellen Herausforderungen her. Es ist wichtig, dass wir diese Erinnerungen wachhalten und die Lehren aus der Vergangenheit ziehen. In diesem Zusammenhang wollte ich meinen Sohn ermutigen, ein freiwilliges Referat über die Rote Ruhrarmee in der Schule zu halten. Ich erklärte ihm, wie die Hagener Genossinnen und Genossen den Kampf weit über die Stadtgrenzen hinaus aufgenommen haben und wie bedeutend es ist, diese Geschichte zu erzählen. Schließlich konnte ich ihn überzeugen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Mühe eines Referates auf sich zu nehmen. Leider stieß er bei seiner Geschichtslehrerin auf Ablehnung, als er das Thema vorschlug – insgesamt zwei Mal. Sie meinte, dass es nicht zum aktuellen Lehrplan passe. Diese Reaktion hat mich besorgt, denn ich sehe die Notwendigkeit, gerade in Zeiten von Kriegsgefahr und globalen Konflikten die Lehren aus der Geschichte zu reflektieren und zu diskutieren. Es ist wichtig, dass wir uns mit den Kämpfen der Vergangenheit auseinandersetzen, um die Herausforderungen der Gegenwart besser zu verstehen.

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"Passt nicht zum Lehrplan", UZ vom 11. April 2025



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