Innerhalb von vier Jahren ist die Zahl der Sozialwohnungen in Ostdeutschland um knapp 43 Prozent gesunken, wie die Bundesregierung auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Caren Lay (Partei „Die Linke“) mitteilte. Der Bestand an Mietwohnungen mit Miet- und Belegungsbindung lag demnach Ende 2015 noch bei 102.116 Wohnungen, Ende 2019 nur noch bei 58.604 Sozialwohnungen.
Am stärksten war der Rückgang in Sachsen-Anhalt (über 70 Prozent) auf noch 3.510 Sozialwohnungen Ende 2019. In Brandenburg sank die Anzahl der Sozialwohnungen um mehr als 50 Prozent auf 24.850. In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern lag der Rückgang bei rund 27 Prozent. In Sachsen blieb der Bestand auf niedrigem Niveau stabil.
Die Bundesregierung rühmt sich mit Erfolgen beim Wohnungsbau: 2019 wurden in Deutschland 25.565 neue Sozialwohnungen gebaut, allerdings fielen im gleichen Zeitraum 64.456 Wohnungen aus der Sozialbindung. Seit 2006 sind die Länder für den Bau von Sozialwohnungen zuständig, der Bund stellt den Ländern für die aktuelle Legislaturperiode jedoch fünf Milliarden Euro bereit.