Lange Zeit waren die „Weißhelme“ die Lieblinge der Medien. Herzzerreißende Berichte über deren aufopfernde Arbeit kulminierten in der Verleihung des Oscars. Zugegeben, der Oscar ging nicht an die „Weißhelme“ selbst, sondern an einen Dokumentarfilm über sie. Doch ist auch die Medienarbeit der „Weißhelme“ Oscar-würdig. Kein Wunder bei einem Budget, für das alleine die USA bisher 40 Millionen Dollar bereitgestellt haben. Deutschland und andere Länder tragen das Ihre dazu bei.
Die „Weißhelme“ wurden von einem britischen Offizier und privaten Sicherheitsberater gegründet und werden von den Regierungen der NATO-Staaten gesponsert. Eine besonders traurige Rolle bei der Inszenierung spielen Organisationen und Medien der „Zivilgesellschaft“. Die unzähligen Berichte über die Zusammenarbeit der „Weißhelme“ mit den Dschihadisten werden kleingeredet oder gelten als russische Propaganda. Das englischsprachige Wikipedia bezeichnet die Kritik an den „Weißhelmen“ gar als „Konspirationstheorie“. Und unter dem Punkt „Kontroverse“ berichtet das deutsche Wikipedia nicht etwa über die Zusammenarbeit der „Weißhelme“ mit Dschihadisten – sondern über eine angebliche Kampagne der russischen und syrischen Regierung gegen die sie.
„Sie sind absolut heldenhaft“, sagt die Regisseurin Joanna Natasegara, die einen Film über die Organisation drehte. Damit trug sie dazu bei, dass die „Weißhelme“ den „Alternativen Nobelpreis“ erhielten.
Noch ein trauriges Beispiel bot die Schweizer Organisation von „Reporter ohne Grenzen“. Der „Schweizer Presseklub“ führte im letzten Jahr eine Pressekonferenz zum Thema „Weißhelme“ durch. Drei Journalisten wollten ihre kritische Sicht darstellen. Für „Reporter ohne Grenzen“ war das der Anlass, sich an einer Kampagne gegen den Presseklub zu beteiligen. Im Rahmen dieser Kampagne verlor der Presseklub vorübergehend die finanzielle Unterstützung durch die Kantonregierung.
So finden die Unterstützer der Dschihadisten Eingang in die „Zivilgesellschaft“, die keinerlei kritische Distanz gegenüber dem Geschehen in Syrien hat. Schon länger sieht dagegen Roger Waters – einer der Gründer von Pink Floyd – die „Weißhelme“ als das, was sie sind. Als sie ihn für ihre Propaganda instrumentalisieren wollten, erklärte er auf einem Konzert in Barcelona: „Die ‚Weißhelme‘ sind eine Scheinorganisation, die nur dazu dient, Propaganda für Dschihadisten zu machen!“