Olympische Winterspiele in Peking

Die Olympischen Winterspiele in Peking neigen sich dem Ende zu. In den letzten Tagen werden sich Athletinnen und Athleten noch einmal mächtig ins Zeug legen, um vielleicht doch noch eine Medaille zu ergattern. Wir wollen aber auch an diejenigen erinnern, die sich während der Spiele dermaßen ins Zeug gelegt haben, dass die Vermutung naheliegt, es sei an Dopingmitteln (Koks?) nicht gespart worden. Gemeint sind die Medienvertreter, die unermüdlich antichinesischen „Content“ schufen und dabei zu Höchstleistungen aufliefen.

Die Bronzemedaille der UZ-Redaktion in der Disziplin für kreatives Schreiben bekommt die „Deutsche Welle“ für ihre Beitrag „Winterspiele ohne Schnee?“. Die Berichte über das „Schnee-Chaos“ von Peking landen auf dem undankbaren 4. Platz. Die kontrafaktische Kraft der „DW“-Berichterstattung gab letztlich den Ausschlag. Silber gibt es für die Berichterstattung über weinende Athleten in Quarantäne (u. a. „Ich weine jeden Tag“, „Express“). Die Emotionen sind verständlich, die Enttäuschung darüber, dass eine Teilnahme am Wettbewerb nicht möglich ist, auch. Aber erst die Klagen über das Essen und das Hotel („Schlimme Zustände“, „Abartiges Essen“) machen es zu einer echten „Ich komme aus einem reichen Land und habe die Hölle durchgemacht“-Story. Bravo.

Gold verleihen wir der „ARD“-Mediathek: Im Sportbereich stehen drei bis sechs Live-Übertragungen mehr als ein Dutzend „Doku-Highlights und Porträts“ gegenüber. Darunter Meisterwerke wie „Spiele ohne Meinungsfreiheit“, „Schmutzige Spiele“ und „Wer braucht noch dieses Olympia?“. Mehr geht einfach nicht.

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"Olympische Winterspiele in Peking", UZ vom 18. Februar 2022



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