Am Abend nach der Eröffnungsfeier sind die Tribünen am Ufer der Seine leer. Die Ausflugsschiffe, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Olympischen Spielen in Paris „einmarschierten“, sind fest vertäut. Die Wettbewerbe haben begonnen, das Sportliche tritt allerdings immer wieder in den Hintergrund. Die Triathleten, die im Fluss durch Paris schwimmen sollen, müssen wegen schlechter Wasserqualität vermutlich auf ihr Training verzichten. 1,4 Milliarden Euro wurden im Vorfeld der Spiele in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert. Die Regenfälle der letzten Tage sollen dazu geführt haben, dass die Wettbewerbe um drei Tage verschoben werden mussten. Politischere Pannen gibt es auch: Die Delegation aus Südkorea wurde während der Eröffnung fälschlich als die aus dem Norden vorgestellt. Mit voller Absicht wird hingegen die politische Agenda verfolgt: Bei den Schwimmwettbewerben werden widerlegte Dopingvorwürfe gegen China aus dem Jahr 2021 ständig wiederholt. Russland und Belarus bleiben ausgeschlossen. Vom Westen also nichts Neues.
Olympische Spiele in Paris
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