Hartmut König schreibt vom „Hamas-Terror“ und im Artikel von Andreas Wehr wird es noch schlimmer. Von der Tötung hunderter unschuldiger Männer, Frauen und Kinder durch die Hamas glaubt der Autor zu wissen. „Ganze Familien wurden gemeinsam hingerichtet“, schreibt er in unserer Parteizeitung und gibt damit eins zu eins die israelische Propaganda wieder, mit der wir seit acht Monaten dauerbeschallt werden.
Zunächst stimmt das Subjekt nicht, es handelte sich um eine vereinte Aktion der bewaffneten Flügel des palästinensischen Widerstands. Die Hamas ist eine politische Partei, was außerhalb des Wertewestens auch hinlänglich bekannt ist. Bei der Handlung handelte es sich um eine Militäroperation gegen die israelischen Militärstützpunkte im Gaza-Gürtel. Dass dergleichen mit Terrorismus nichts zu tun hat, sondern der berechtige Widerstand eines kolonisierten Volkes ist, stellte der Genosse Ma Xinmin im Februar vor dem IGH klar. Bereits seit Ende Oktober ist bekannt, dass die israelische Armee massiven Gebrauch von der Hannibal-Doktrin gemacht hat, die besagt, Gefangennahmen um jeden Preis zu verhindern, das heißt auch über Leichen der eigenen Bevölkerung zu gehen. Panzer haben in Kibbuzim Wohnhäuser zerschossen, in denen sich unbewaffnete Israelis und palästinensische Kämpfer aufgehalten haben. Helikopterpiloten hatten den Auftrag, alles in Flammen aufgehen zu lassen, was sich bewegt. Ausgebrannte Häuser und verkohlte Leichen sind nicht das Ergebnis von Kalaschnikows.
Diese Informationen sind fast so alt wie der 7. Oktober selbst. Eine solche Darstellung in Artikeln in unserer Zeitung ist, diplomatisch ausgedrückt, nur noch ärgerlich.