Am Mittwoch kommender Woche werden die Kolleginnen und Kollegen der Uniklinik Saar in Homburg voraussichtlich beginnen zu streiken. Damit rechnet der zuständige ver.di-Sekretär Michael Quetting. Das Ergebnis der entsprechenden Urabstimmung lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor, rund 80 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder beteiligten sich an der Abstimmung. ver.di hatte die Urabstimmung über den ungewöhnlich langen Zeitraum von fünf Wochen laufen lassen. Diese Zeit wollte die Gewerkschaft für Gespräche mit allen Kollegen, nicht nur den Mitgliedern, nutzen.
In einer Diskussionsrunde auf dem UZ-Pressefest am vergangenen Wochenende beschrieb Quetting den Vertrag, den die Streiks an den Unikliniken Düsseldorf und Essen gebracht hatten, als Vorbild – auch wenn er die Probleme nicht löse. „Ein Vertrag ist ja immer nur ein momentaner Waffenstillstand in den entsprechenden Kämpfen“, schätzte er ein. Allerdings zeige der Zwischenschritt, den die Kollegen in NRW nun erkämpft haben, dass es möglich sei, Erfolge zu erringen – „und das in einer Zeit, in der wir seit Jahrzehnten mit dem Rücken zur Wand stehen“, sagte Quetting.
Die ver.di-Mitglieder der Unikliniken Düsseldorf und Essen hatten in einer Urabstimmung entschieden, den Vertrag, den ver.di und Klinikvorstände unter Vermittlung von zwei Schlichtern ausgehandelt hatten, anzunehmen und ihren Streik zu beenden.
In Düsseldorf stimmten 72,9 Prozent der ver.di-Mitglieder dafür, den Vertrag anzunehmen, in Essen 70,4 Prozent. Das Ergebnis spiegelt die Stimmung wieder, dass der Vertrag zwar ein gewisser Erfolg ist, allerdings nur ein erster Schritt in Richtung der nötigen Entlastung der gesamten Klinikbelegschaft.