Volle Zustimmung zu Lucas Zeises brillantem Artikel „Wie Euro und EU abgewickelt werden können“. Der Beitrag leistet nicht nur eine stimmige Bestandsaufnahme, sondern überzeugt auch hinsichtlich der aus ihr abgeleiteten politischen Orientierungen, die abgewogener daherkommen, als die Überschrift es nahelegt. Denn während im achten Jahr der Eurokrise feststeht, dass der Euro die Unterstützung progressiver Kräfte nicht mehr verdient, warnt Zeise vor Parolen der Marke „Deutschland raus aus der EU“. Der Euro ist eine grundlegend falsche und daher nicht reformierbare europäische Währungsordnung. Eine bessere EU ist hingegen zumindest vorstellbar. Aber sind die progressiven Kräfte in der EU in der Lage, sich auf eine gemeinsame Perspektive auf den notwendigen Umbau der EU zu verständigen? Die Debatte darüber ist gerade erst im Entstehen begriffen. Bisher sieht es nicht danach aus, dass der progressive Umbau an den gewiss vorhandenen widrigen Kräfte- und Klassenverhältnissen scheitert. Sondern vielmehr an der Unfähigkeit, eine gemeinsame Sicht darauf zu entwickeln, was „progressiver Umbau“ eigentlich heißen könnte. Zeises Artikel ist ein wertvoller Beitrag zu der dringend notwendigen Debatte.
Notwendige Debatte
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