Norbert Blüm

Von M. I.

Wie es unter Verwandten vorkommt, haben sich Sozialdemokraten und Kommunisten in den letzten hundert Jahren ein wenig auseinandergelebt. In der Not empfindet man aber doch noch was füreinander, und deshalb hat die UZ-Redaktion in intensiver Beratung einen Vorschlag erarbeitet, der der SPD bei ihrer Suche nach einer passablen Repräsentationsfigur Handreichung sein könnte.* Wir schlagen Norbert Blüm vor – einen in Stürmen bewährten Streiter für soziale Gerechtigkeit, einen gradlinigen Optimisten („Die Rente is‘ sischä“), und auch – vorausschauend – Begräbnisredner („Marx ist tot! Jesus lebt“). Kabaretterprobt, schlägt er selbst Andrea Nahles als Verbreiter von guter Laune auch in der Misere. Mit dem 84-Jährigen verglichen, verfügt der bisher bekannteste Aspirant auf den SPD-Vorsitz, Olaf Scholz, über das Profil eines Fußballs. Wer könnte besser als Blüm den Parteislogan „Allen wohl und niemand weh / Vorwärts mit der Espede“ verkörpern? Dass der Kandidat derzeit noch der CDU angehört, ist kein Hindernis: Unterschiede zwischen den GroKo-Parteien sind bekanntermaßen rein zufällig und nicht beabsichtigt.

* Für die aufgewandte Zeit und Mühe bitten wir den Schatzmeister der SPD um eine Spende auf das bekannte Konto der UZ.

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"Norbert Blüm", UZ vom 23. August 2019



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