In der UZ-Serie „100 Jahre Sowjetunion“ Teil 3 von Anton Latzo über die 1930er Jahre wird unkritisch die Einschätzung Stalins von 1934 übernommen. Zwei Absätze weiter heißt es: „In die zweite Hälfte der 1930er Jahre fiel die endgültige Zerschlagung des antisowjetischen oppositionellen ‚Blocks der Rechten und Trotzkisten‘. In mehreren Gerichtsverfahren wurden Nikolai Bucharin, Lew Kamenew, Alexander Rykow, Grigori Sinowjew und andere für ihre partei- und staatsfeindlichen Aktivitäten verurteilt.“ Ich halte es für dringend notwendig, diese Darstellung des UZ-Autors zu kommentieren. Die Sichtweise des Autors ist nicht die der DKP – oder doch wieder? Die DKP hat zu dieser Periode der Geschichte mit der Erklärung der Geschichtskommission vom 12. Mai 1994 eine völlig andere Einschätzung vorgenommen. Des Weiteren erinnere ich an die Erklärung von Willi Gerns und Robert Steigerwald in der UZ vom Januar 1995 und den Artikel Robert Steigerwalds „Koba, wozu brauchst du meinen Tod?“ über die Moskauer Prozesse 1936 bis 1938. Diese Ausarbeitungen waren Grundlage für die entsprechenden Abschnitte in unserem Parteiprogramm. Die Ausführungen Anton Latzos sind damit unvereinbar.
Anmerkung der UZ-Redaktion:
Es war ein Irrtum der Redaktion zu meinen, wir könnten die sogenannten „Moskauer Prozesse“ der Jahre 1936 bis 1938 in wenigen Sätzen in der Serie zu „100 Jahre UdSSR“ behandeln. Unser Autor Anton Latzo hatte die Prozesse deshalb nicht benannt, der Versuch sie nachträglich in den Artikel einzuarbeiten ist missglückt. Die Behandlung der Stalin-Periode ist in der Kürze zu undifferenziert.