Überall in Deutschland brannten am 9. November 1938 Synagogen, Faschisten demolierten und plünderten jüdische Geschäfte und Wohnungen. Jüdische Menschen wurden durch die Straßen getrieben, zusammengeschlagen und ermordet. Zehntausende wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Der 9. November 1938 war der Beginn einer neuen Stufe des faschistischen Terrors, die zur millionenfachen Vernichtung europäischer Jüdinnen und Juden und Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz und anderswo führte. An das von den Faschisten zynisch als Kristallnacht bezeichnete Datum erinnern Antifaschistinnen und Antifaschisten jährlich in vielen Orten mit Gedenkkundgebungen und – wie in Essen und Dortmund – mit „Scherbenspuren“. Wir veröffentlichen eine Auswahl der Termine.
9. November
- Bad Kreuznach: Gedenken der Stadt Bad Kreuznach, Jüdische Synagoge, Alzeyer Staße 63, 16.30 Uhr
- Essen: „Nie wieder! – Damit Vergangenheit nicht Zukunft wird!“, Scherbenspur und Kundgebung der VVN-BdA und des Bündnisses „Essen stellt sich quer“, Kardinal-Hengsbach-Platz, 16.30 Uhr
- Freiburg: Gedenkweg, Schülerinnen und Schüler im Stadtteil Stühlinger haben einen Gedenkweg vorbereitet, Gedenktafel an der Hebelschule, Eingang Eschholzstraße, 16.30 Uhr, Zentrale Gedenkfeier auf dem Platz der Alten Synagoge, 17.30 Uhr
- Göttingen: Gedenkstunde am Mahnmal, Platz der Synagoge, Untere Maschstraße, 18 Uhr
- Kitzingen: Lichterzug vom Koffer-Deportationsdenkmal am Rosengarten zum Landwehrplatz, 17.30 Uhr, Gedenken vor der Alten Synagoge, Landwehrstraße 1, 18 Uhr
- Müllheim: Schweigemarsch zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Müllheimer – Gegen die Pogrome von heute, Evangelische Stadtkirche, Werderstraße, 17 Uhr
- Schwerin: Gedenkveranstaltung, Schlachtermarkt, 18 Uhr
- Schwerte: Gedenken an den 9. November 1938 in Schwerte, Rundgang mit Spielszenen und Lesungen ab Jüdischem Friedhof, Nordwall, 18 Uhr
- Stuttgart: Gedenken in Stuttgart-Cannstatt mit Ulrich Schneider (VVN-BdA), Julia Friedrich (DGB) und verschiedenen Jugendorganisationen, Marktplatz, 18 Uhr, anschließend gemeinsamer Zug zum Platz der ehemaligen Synagoge, ab 19.30 Uhr Lesung mit Ulrich Schneider aus „Antisemitismus im Dritten Reich – Von der Ausgrenzung zum Völkermord“, Verwaltungsgebäude des Bezirksrathauses, Marktplatz 10
- Trier: Stadtführung zu Stätten des Nazi-Terrors und zu „Stolpersteinen“ für jüdische Opfer der Nazis, Ecke Brotstraße/Fahrstraße/Neustraße, 16 Uhr
- Tübingen: Gedenkstunde, Stiftskirche Tübingen, Holzmarkt, 19 Uhr
10. November
- Dortmund: „Scherbenspur“, politische Kunstaktion zur Reichspogromnacht, Dortmund-Hörde, Fußgängerzone Hermannstraße, 16.30 Uhr