80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion ist es angesichts zunehmender Konfrontation und Aufrüstung der NATO-Staaten gegen Russland notwendiger denn je, ein Zeichen für Frieden und Freundschaft zu setzen. Mit diesem Anliegen waren Mitglieder von DKP und SDAJ am 8. und 9. Mai an vielen Orten aktiv – vor allem gemeinsam mit der VVN-BdA, Bündnissen gegen Rechts, den Organisationen des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV) und Friedensinitiativen. An einigen Orten organisierten sie vielfach gemeinsam mit den türkischen und griechischen Genossinnen und Genossen von TKP und KKE auch eigene Ehrungen an sowjetischen Ehrenmalen und kleinere Kundgebungen.
Oft kamen deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet. So in Siegen, wo Polizei und Gerichte einmal mehr zeigten, dass für sie der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg keine Sonderstellung hat. Gerichtlich erlaubt und polizeilich durchgesetzt wurde ein Fackelzug des neofaschistischen „III. Weg“ – grün uniformiert und angeführt von einer Trommlergruppe. Gerichtlich verboten blieb eine Gegendemonstration des Bündnisses „Siegen gegen Rechts“. Zu dessen Kundgebung kamen dennoch weit mehr als 650 Antifaschistinnen und Antifaschisten, die die 50 Teilnehmer des rechten Aufmarsches alt aussehen ließen.
In Berlin nahmen die DKP-Gruppen der verschiedenen Berliner Bezirke am Vormittag des 8. Mai an den Gedenkveranstaltungen, die an den Sowjetischen Ehrenmalen stattfanden, teil oder organisierten wie die neue DKP-Gruppe in Spandau selbst Ehrungen, an der sich Mitglieder von Linkspartei und SPD beteiligten. Am Nachmittag – wie auch am Tag des Sieges – ging es zu der zentralen Kundgebung der VVN-BdA am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park. Bei einer Musikkundgebung der DKP Friedrichshain-Kreuzberg am Abend auf dem Oranienplatz sorgte die SDAJ für einen weiteren Höhepunkt. Sie hatte den Wissenschaftler und Ökonomen Thomas Kuczynski zum Interview eingeladen. Am Ende eines langen Wochenendes zählte die DKP Berlin je etwa 100 Unterstützerunterschriften für ihre Kandidatur zur Abgeordnetenhaus- und zur Bundestagswahl.
Auch in Bochum nutzten Mitglieder von DKP und SDAJ den 8. Mai zur Unterschriftensammlung. Sie trafen sich an der ehemaligen Zeche Gibraltar am Kemnader See, die ab Anfang 1933 als erstes „wildes“ KZ im Ruhrgebiet von der SA genutzt wurde, und gedachten der Opfer des Faschismus.
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