Die Demoskopen zählen zu den Verlierern der Regionalwahlen in Frankreich: Sie hatten Marine Le Pens „Rassemblement Nationale“ vorn gesehen. Sie blieb weit hinter den Erwartungen zurück – wie die LREM Präsident Macrons. Beide hatten keine Chance, auch nur eine der 13 Landesregionen für sich zu gewinnen. Die Konservativen kamen auf 38,1 Prozent, das Lager der Linken und Grünen vereinigte 34,8 Prozent der Stimmen auf sich. Rassemblement National konnte 20,8 Prozent erzielen, LREM blieben 6,9 Prozent.
Das Ergebnis zeigt die klassischen Parteien Frankreichs, Sozialisten und Republikaner, wieder im Aufwind. In sieben Regionen waren die Konservativen vorn, in fünf errangen die Sozialisten die Mehrheit. In der Überseeregion Réunion im Indischen Ozean, wo 40 Prozent der Bevölkerung in Armut leben, siegte die konsequent linke Koalition unter Führung von Huguette Bello, der künftigen Regionalpräsidentin.
Den höchsten Zuwachs verzeichnete aber das Lager der Nichtwähler: Fast zwei Drittel der Wahlberechtigten hielt die Stimmabgabe auch in diesem 2. Wahlgang nicht für nötig. Das Vertrauen in das politische System Frankreichs scheint grundsätzlich erschüttert.