Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), beklagt in seinem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht, dass die Bundeswehr ein „Bürokratiemonster“ sei. „Einfaches wird verkompliziert, Bewährtes verschlimmbessert, ineffizienter Personaleinsatz, unnötige Arbeitsaufträge oder sinnlose Arbeitsschritte“, sagt Bartels. So dürften beispielsweise die Grenadiere für den Schützenpanzer „Puma“ nicht größer sein als 1,84 Meter. In Panzer passen keine größeren Soldaten hinein. Gleichzeitig sei die persönliche Ausrüstung für Panzergrenadiere zu schwer und sperrig für kleine Personen.
Dazu fehlten in der Bundeswehr 21500 Dienstposten bei den Offiziers- und Unteroffiziersrängen. Es gebe „etwas größere Lücken“, meint der ranghöchste Bundeswehrsoldat, Generalinspekteur Eberhard Zorn. Er sehe aber „keinen Anlass zur Panik, weder von der Zahl her noch von der Qualität unserer Bewerberinnen und Bewerber“.
Wie bei jedem Jahresbericht des Wehrbeauftragten der Bundeswehr in den letzten Jahren unterstreichen bürgerliche Medien den Modernisierungsbedarf der Bundeswehr. Dass das Aufrüstung an allen Fronten bedeutet, wird gerne unter den Tisch gekehrt. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält weiter am 2-Prozent-Ziel der NATO fest. Die jährliche Schützenhilfe aus dem Bundestag kommt ihr da nur recht.