Betr.: Betr.: „Er ist wieder da“, UZ vom 6. 10., S. 6

Nicht verharmlosen

Von Doris Prato, per E-Mail

Das ist, mal klar ausgedrückt, eine Verharmlosung. Mit Berlusconi, der zur Führung (Dreierdirektorium) der faschistischen Putschloge des Mussolini-Faschisten Licio Gelli „Propaganda due“ (P2) gehörte und jetzt als Biedermann auftritt, wird die Achse der italienischen Politik in eben kosmetisch verdeckter Form wie bisher, nur schärfer nach extrem rechts ausgerichtet. Ausführlich kann man das in dem jW-Beitrag „In der Maske des Biedermanns“ (Ausgabe vom 7./8. Oktober) nachlesen.

Der UZ-Beitrag unterstützt die in den Mainstream-Medien übliche Verharmlosung Berlusconis, den Umberto Eco einen Erben des „übelsten Faschismus“ nannte, und dessen Regime und Sexorgien Antonio Tabucchi mit der „Despotie Heliogabals“, des verrufensten römischen Kaisers, verglich, als Chef eines „konservativen Lagers“. Die Lega Nord, die immer eine extrem offen rassistische Partei war, deren führende Vertreter verkündeten, es sei „leider leichter Ratten zu vernichten als Zigeuner“, wollen sich nicht erst jetzt unter Salvini „in Richtung Rechts radikalisieren“.

Die Forza Nuova ist einer der Sturmtrupps der Lega und der Fratelli Italiens (FdI), frühere MSI, dann AN (die als 3. Gruppe der faschistisch-rassistischen Koalition angehörend, gar nicht erwähnt wird), und der Forza Nuova wird nicht nur „zugezwinkert“. Berlusconi und Salvini haben bereits eine Zusammenarbeit beschlossen, sie streiten nur um die Spitzenkandidatur, zu der auch FdI-Führerin Giorgia Meloni antreten will (siehe o. a. Beitrag).

Der Partito Democratico (PD) hat nichts mehr mit den Eurokommunisten zu tun. Er ging aus den Linksdemokraten hervor, die ihrerseits aus der 1991 liquidierten IKP kamen. Er wird richtig charakterisiert, wobei auch hier hinzuzufügen ist, dass sein Chef Renzi, der bei den Wahlen 2018 wieder Premier werden will, sich offen für die Fortsetzung seiner Kollaboration mit dem faschistoiden Berlusconi erklärt hat, wenn es für eine eigene Mehrheit nicht reichen sollte.

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"Nicht verharmlosen", UZ vom 13. Oktober 2017



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