Die Thesen von Patrik Köbele und Hape Brenner finde ich nicht richtig „zielführend“, wie man jetzt wohl oft sagt. Das Beispiel der „prinzipiellen“ KKE einer- und der „lavierenden“ Syriza-Regierung in Athen andererseits inspirierte sie wohl zu noch verschärfter Abgrenzung gegenüber allen „EU-illusionsbehafteten“ Reformisten – während doch aber fast gleichzeitig auch Artikel zum 80. Jahrestag des VII. Kongresses der Kommunistischen Internationale und speziell zu Dimitroffs Faschismusanalyse erscheinen, u. a. von Herbert Mies in der UZ bzw. in der jungen Welt vom 20. August von Rainer Zilkenat.
Wenn aber – wie es ja auch Wolf-Dieter Guddop auf der gleichen UZ-Seite tat – wir den Schwerpunkt heute erneut im Kampf gegen Krieg und Faschismus – also die sich gegenseitig bedingende extreme Gewalt der reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals und seiner Bluthunde nach außen und innen – sehen müssten, dann kann man bei These 8 nicht so aufhören, wie hier geschehen – man muss zur Aktionseinheit gegen diese beiden Gefahren auch mit den reformistischen Arbeitern und ihren Parteien sowie zur antifaschistischen Volksfront mit bürgerlich-antifaschistischen Kräften wirklich nun auch theoretisch kommen.
(Dass in der Praxis in den ersten Reihen der Demos usw. gegen den drohenden Krieg und gegen den gleichermaßen drohenden Rechtsterror Genossen der DKP stehen, muss nicht erwähnt werden – hier aber fehlt m. E. diese theoretische Konsequenz.)
Überhaupt frage ich mich, wie sich Parteiprogramm, „Antworten der DKP auf die Krise“ aus Sicht des 20. Parteitages, nun der Leitantrag und die Handlungsorientierung sowie diese Thesen konkret zueinander verhalten sollen – weniger wäre vielleicht mehr. Aber das ist schon sekundär gegenüber der neu-alten Gefahr der m. E. sektiererischen Falschbestimmung der politischen „Hauptkampflinie“ der DKP.