Nicht mehr Hindu-Staat

Der Himalaja-Staat Nepal wird die Trennung von Kirche und Staat in seiner neuen Verfassung verankern. Das beschlossen die Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung am Montag in Kathmandu. Sie lehnten damit die Forderung ab, Nepal zu einem Hindu-Staat zu erklären. 81 Prozent der Nepalesen sind Hindus, neun Prozent Buddhisten und vier Prozent Muslime.

Nepal wurde über Jahrhunderte von Königen beherrscht und war währenddessen offiziell ein Hindu-Staat. Nach einem Bürgerkrieg wurde die Monarchie 2008 abgeschafft. Seitdem versuchen gewählte Volksvertreter, eine Verfassung auszuarbeiten. Unstimmigkeit herrscht z. B. noch über die Zahl und den Zuschnitt der Bundesländer. Viele ethnische Gruppen meinen, sie würden bei der Festlegung benachteiligt. Es kam zu gewalttätigen Protesten gegen die Vorschläge der verfassungsgebenden Versammlung, bei denen in den vergangenen Wochen mehr als 30 Menschen getötet wurden.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Nicht mehr Hindu-Staat", UZ vom 18. September 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit