Das Jahr 2017 begann auf unserem traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Treffen in Berlin mit der Bolschenaise für meinen Geschmack etwas kurios. Wobei der Zug durch die engen Reihen des voll besetzten Saales durchaus von Aufbruchstimmung zeugte. 2017 war ja nicht irgendein Jahr, sondern das 100. Jahr nach den Tagen, die die Welt erschütterten, nach der großen Oktoberrevolution in Russland, und das Jahr, in dem die DKP das erste Mal seit 1983 wieder zu den Bundestagswahlen angetreten ist.
Es war ein Jahr in dem wir tatsächlich „mehr Rot auf die Straße“ getragen haben und selbstbewusst draußen waren, in dem wir auch „drinnen“ in kleineren und größeren Räumen Akzente setzten.
Draußen waren vor allem unsere Parteigruppen, die um die Absicherung der Kandidatur zur Bundestagswahl rangen und tausende Gespräche und Diskussionen bei der Sammlung von Unterstützerunterschriften führten und dort, wo es gelang, mit Plakaten und unserem Sofortprogramm die Profiteure von Krieg, Armut und Flucht ins Visier nahmen. Frieden, Arbeit, Solidarität stand aber nicht nur auf unseren Plakaten.
Wir waren draußen bei den Protesten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in München, auf den Ostermärschen, in Kalkar und in Büchel, wo wir im Rahmen der Aktionswochen der Friedensbewegung „Büchel atomwaffenfrei“ die Tore des Fliegerhorstes der Bundeswehr dicht gemacht haben. DKP-Gruppen unterstützten den Kampf der Klinikbeschäftigten für mehr Personal, solidarisierten sich mit den Stahlarbeitern und protestierten gegen den Stellenabbau bei Siemens, waren aktiv gegen die Umverteilung von unten nach oben, gegen Privatisierung, Mietwucher, Steuer- und Fahrpreiserhöhungen und protestierten gegen Neonazis und den AfD-Parteitag in Hannover sowie gegen Abschiebungen nach Afghanistan.
Draußen waren wir auch in Köln bei der Unterstützung des Festivals der Jugend der SDAJ, das einmal mehr größer geworden ist und tausende Jugendliche anzog. Ein Erlebnis und Mutmacher.
Passend dazu waren wir uns drinnen bei der gemeinsamen Veranstaltung von SDAJ, Rotfuchs und DKP mit mehr als 500 TeilnehmerInnen einig: „Revolution hat Zukunft“. In Essen diskutierten wir bei der Konferenz des Parteivorstandes und der Bezirke Niedersachsen, Ruhr- und Rheinland-Westfalen über Arbeitszeitverkürzung, in Hannover auf einer theoretischen Konferenz über die Strategie der KommunistInnen in diesem Land. Zahlreich luden die Gruppen ein: Zum Frauentag, zum 1. Mai, zum Wahlkampf, zur Oktoberevolution, zur Situation in Venezuela.
Und dann immer häufiger die Kombination von drinnen und draußen, die Einheit von Theorie und Praxis: In Hamburg bei den Protesten gegen den G20-Gipfel mit einer hoch spannenden Veranstaltung mit VertreterInnen der Kommunistischen Parteien aus Belgien, Portugal, Schweden und Venezuela auf dem Podium und einem kräftigen Internationalen Block vor allem mit der Unterstützung von KKE und TKP auf der Großdemonstration gegen das Gipfeltreffen. In Münster demonstrierten wir zunächst mit den GenossInnen aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden gegen die NATO-Aufrüstung um dann auf der Vier-Parteien-Konferenz über den Charakter der EU zu diskutieren. Überhaupt haben wir international einiges auf die Beine gestellt, darunter die Spendenkampagne für das sozialistische Kuba nach dem Sturm und mit der Kommunisischen Partei Venezuelas mit einem Erlös von insgesamt 40 000 Euro. Kleine Partei, ganz schön groß.