Das neue „Gießener Echo“ ist erschienen. In der Februar-Ausgabe klärt die Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei Gießen über kommunale und überregionale politische Themen auf. Sie widmet sich der Situation der Tafeln, einem gescheiterten Verkehrsversuch, dem Kampf gegen Kriegsmanöver und Bürgergeldsanktionen und vielen weiteren Fragen. Wir dokumentieren hier den Artikel „Stadtbusse – nicht besser, aber teurer“ von Gernot Linhart.
Die in der Gießener Magistratskoalition vertretenen Parteien Grüne, SPD und „Gießener Linke“ haben in ihren Wahlprogrammen versprochen, den Öffentlichen Nahverkehr zu fördern, um den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Die „Linken“ haben sogar für Gießener Bürger einen Nulltarif im städtischen Busnetz gefordert.
Tatsächlich tun sie das Gegenteil. Die im Nahverkehrsentwicklungsplan angekündigten Verbesserungen lassen auf sich warten, aber die sowieso schon zu hohen Preise wurden zum 1. Januar um durchschnittlich 8,2 Prozent erhöht. Eine Einzelfahrt, auch auf Kurzstrecken, kostet jetzt 2,75 Euro. Für einen Euro mehr kann man bis nach Wetzlar fahren. Autobesitzer müssen schon sehr idealistisch sein, wenn sie für gelegentliche Stadtfahrten die Busse nutzen. Auch Monats- und Wochenkarten werden teurer. Ermäßigungen gibt es für Inhaber des Gießen-Passes. Die ermäßigten Karten können aber nur in der Zentrale des Rhein-Main-Verkehrsverbundes am Marktplatz erworben werden. Deswegen bilden sich dort immer rund um das Monatsende lange Warteschlangen. Besonders absurd ist der Preis der Monatskarte für das Stadtnetz. Mit 54,90 Euro ist sie 5,90 Euro teurer als das Deutschlandticket, mit dem man das Bahn- und Busnetz in fast ganz Deutschland nutzen kann.