Am Montag hat die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) ihren Gewerkschaftstag in Bremen begonnen. Rund 120 Delegierte werden bis Freitag tagen und 113 Anträge beraten. Für Mittwoch (nach Redaktionsschluss) wurde die Wahl eines neuen Geschäftsführenden Hauptvorstands erwartet. Die Delegierten mussten gleich zu Anfang ein Grußwort des Bundeskanzlers Olaf Scholz über sich ergehen lassen, laut dem Regionalmagazin „buten & binnen“ gab es teils „giftige“ Proteste.
Die Tageszeitung „junge Welt“ zitierte NGG-Chef Guido Zeitler mit den Worten, es habe geschmerzt, „die Ukraine militärisch so wehrhaft machen zu müssen“. Die gewerkschaftliche Haltung der NGG als Friedenskraft stehe aber „nicht in Frage“. „Wir müssen wehrhaft sein, aber dafür müssen wir uns nicht bis an die Zähne bewaffnen“, so Zeitler.
Die NGG fordert bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in Hotels, Gaststätten und Bäckereien. Der Arbeitskräftemangel ist hier besonders dramatisch. In Gastronomieküchen breche zudem jeder zweite Azubi die Ausbildung ab, im Lebensmittelhandwerk seien es mehr als 40 Prozent. Die Löhne müssten deutlich erhöht werden und die Arbeitszeiten runter.