NGG feiert 150.

Mit der Gründung der ersten gesamtdeutschen Gewerkschaft, des Allgemeinen Deutschen Zigarrenarbeiter-Vereins im Jahr 1865 verbindet die NGG ihre eigene Geschichte. Vor 150 Jahren wurde dieser in Leipzig gegründet.

Auf der Jubiläumswebseite www.ngg.net/150 werden (Vor-)Geschichte und Geschichte zur NGG veröffentlicht, auch in Form von Videos, Fotos und Originaldokumenten aus 150 Jahren, darunter auch die jüngere Gewerkschaftsgeschichte. In den vier Themenkomplexen „Selbsthilfe und Gemeinwirtschaft“, „Geschichte der NGG“, „Menschen in der NGG“ sowie „Aussperrung, Boykott und Streik“ geht es nicht nur um Gründerväter, sondern auch um Arbeitskämpfe.

So wie im Interview mit Ayse Ak, die am längsten Streik in der Geschichte der NGG beteiligt war. Dieser begann am 7. Oktober 2005, als sich Beschäftigte vor den Toren von Gate Gourmet am Flughafen Düsseldorf, Halle 8a, versammelten, um in einen unbefristeten Streik zu treten. Das Ziel: Die geplante Arbeitszeitverlängerung auf 40 Stunden pro Woche und die Streichung von fünf Urlaubstagen verhindern. Außerdem forderten die Kolleginnen und Kollegen eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent. Der Streik dauerte bis zum 7. April 2006, das Verhandlungsergebnis war eine Entgelterhöhung um jeweils ein Prozent.

Während des Streiks trat Ayse Ak in die NGG ein und wurde im März 2006 Mitglied im Betriebsrat bei Gate Gourmet. Ihre Wahl zur Vorsitzenden des Betriebsrats erfolgte 2007. Dieses Amt hatte sie bis 2010 inne. Seit April 2014 ist Ayse Ak stellvertretendes Mitglied im Betriebsrat und arbeitet heute überwiegend im organisatorischen Bereich.

Damit ist auch dieser Bestandteil der deutschen Gewerkschaftsgeschichte einmal aufgenommen, nämlich die ständigen (und leider viel zu häufig erfolgreichen) Versuche der „Arbeitgeber“, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Ein Online-Projekt, welches die Möglichkeiten der Einbindung von Bild- und Videomaterial übersichtlich nutzt. Interessierte sollten sich vom Stöbern weder durch das obligatorische Grußwort von Andrea Nahles abhalten lassen noch von den knapp gehaltenen Ausführungen zu Weimarer Republik und DDR – hätte schlimmer kommen können.

Website: www.ngg.net/150

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"NGG feiert 150.", UZ vom 24. Juli 2015



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