Mit dem Rücktritt von Ferdinand und Ursula Piëch aus dem Aufsichtsrat scheint der Machtkampf an der Spitze von Volkswagen erst einmal beendet.
Nicht beendet ist damit die ständige Jagd des Porsche/Piëch-Clans mit seinen 51 Prozent der Stammaktien nach maximaler Rendite. Interessant war darum ein Bericht des „manager magazin“ über den vorgesehenen neuen Vorstandsvorsitzenden der Marke VW, Herbert Diess.
Dort heißt es, dieser habe „auf seiner Bildungsreise durch die VW-Werke…Autofabriken“ vorgefunden, „bestückt mit einer Vielzahl teurer Hightechmaschinen und trotzdem noch sehr vielen Arbeitern. Und immer wieder stoppende Bänder. Modern und rückständig zugleich sei all das… Definitiv überinvestiert…“ Diess übernehme mit der Marke Volkswagen einen „Sanierungsfall“ und habe nun die Aufgabe: „Die Kernmarke aufpolieren, die Kosten senken, die Rendite fast verdreifachen“.
Als Stimme der Aktionärs-Interessen beklagt das „manager magazin“ dann die während und durch den Machtkampf auf der Kapitalseite gestärkte Stellung des Betriebsrates und dessen Vorsitzenden Osterloh. Dessen Unterstützung für Winterkorn habe einen „hohen Preis… Die deutschen Werke sind heilig. Wer dort eingreifen will, die Effizienz gar per Personalabbau verbessern, der riskiert seine Zukunft im Konzern“. Erinnert wird in diesem Zusammenhang an den „Sanierer“ Bernhard, dessen Konfrontationskurs gegen die Beschäftigten gescheitert war. Ganz besonders trauert das Kapitalisten-Blättchen dann darüber, dass „kurzfristig benötigte Leiharbeiter langfristig beschäftigt und in die Stammbelegschaft übernommen werden“ (alle Zitate: „manager magazin“, Mai 2015).