Die Beschäftigten in den ThyssenKrupp Europe Betrieben, die Betriebsräte und die IG Metall forderten mit einer Demonstration am 3. Dezember Klarheit darüber, wie es mit der ThyssenKrupp Steel Europe AG und dem ThyssenKrupp-Konzern weitergeht.
Über 6 000 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an Demonstrationen in Duisburg und Essen. Aus Sicht der IG Metall und der Beschäftigten ist das Stahlgeschäft von ThyssenKrupp in seiner Existenz bedroht. „Wenn jetzt nicht sehr schnell etwas passiert, ist ThyssenKrupp auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig und irgendwann am Ende.“ In dem Aufruf hieß es: „Wir demonstrieren für die Arbeitsplätze und die Standorte, ein Sterben auf Raten werden wir nicht zulassen.“
Nachdem der Aufsichtsrat am Dienstag getagt hatte, wurde bekannt, dass die Arbeitsplatzgarantie, die ursprünglich zum Jahresende auslaufen sollte, bis zu sechs Monate verlängert würde. Dennoch herrschte auf den Betriebsversammlungen der vergangenen Woche gespenstische Stille, als die „ganzen Sauereien“, so ein Kollege, vom Vorstand präsentiert wurden. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol stellte fest, dass keine der dringend notwendigen Investitionen sicher seien. „Der Vorstand der ThyssenKrupp AG muss das Geld erst freigeben.“ Nach Berechnungen der IG Metall sind 1,5 Milliarden Euro an Investitionen nötig, um den Stahlkonzern technologisch wieder konkurrenzfähig zu machen.
Die Beschäftigten zeigten sich geschockt über das Missmanagement der Manager in den letzten Jahren, und darüber, dass sich die dann aus unterschiedlichen Gründen ausgeschiedenen Manager die Taschen noch so richtig vollgemacht haben. Auch die noch jährlich zu zahlenden Pensionen machen fassungslos.Bedrohlich ist die Situation für die Beschäftigten aus dem Grobblech-Werk im Duisburger Süden. Nach Angaben des Konzerns arbeitet der Betrieb nicht rentabel. Die Gewerkschaft fordert schon länger, das Werk zu modernisieren.
Am 6. Dezember erreichte die Kolleginnen und Kollegen des Konzerns in Bochum die Nachricht, dass im Stahlwerk der Verlust von bis zu 1 000 Arbeitsplätzen droht. Dort arbeiten zurzeit noch etwa 2 800 Beschäftigte.