Die Zeitschrift Marxistische Blätter ist eine marxistische Zeitschrift, die inhaltlich zwar der Deutschen Kommunsitschen Partei (DKP) nahesteht, doch sich nicht als ihr „Theorieorgan“ veristeht. Die Marxistischen Blätter wurden 1963 in Frankfurt am Main mitten im Kalten Krieg von Mitgliedern der verbotenen KPD und linken Sozialdemokraten gegründet. So sind sie die älteste unter den existierenden marxistischen Zeitschriften in Deutschland.Der Leitgedanke von Marx, Engels und Lenin, die revolutionäre Theorie mit der praktischen Arbeiterbewegung zu verbinden, macht die Marxistischen Blätter offen für die Mitarbeit eines breiten Spektrums von Autorinnen und Autoren nationaler und internationaler Provenienz.
Kurz nach Donald Trumps Amtsantritt als neuer US-Präsident erschien unser Schwerpunktheft „Amerikas Faust“ (MBl 2_2017). Es lohnt sich, die Beiträge noch einmal nachzulesen (incl. der dokumentierten Antrittsrede von Donald Trump). Vieles war damals „sicher noch unscharf, unsicher, widersprüchlich“. Aber in einem Punkt waren wir uns sicherer als andere: „Die Weltlage ist unsicherer geworden. Und das Bild von Imperialismus für viele noch klarer.“
Im August 2019 schreibt Stephen Lendman, Buchautor aus Chicago und Wissenschaftlicher Mitarbeiter auf www.globalresearch.ca: „Unterstützt von beiden Falkenflügeln führen die USA heiße Kriege, kalte Kriege, Wirtschaftskriege, Finanzkriege, Handelskriege, Kriege gegen die soziale Gerechtigkeit, Kriege gegen die Menschenrechte, Kriege gegen die Demokratie, Propagandakriege, Sanktionskriege, Zollkriege, Protestkriege, Homeland-Kriege und Umweltkriege an mehreren Fronten weltweit – normale Menschen überall auf der Welt sind die Verlierer.“
Die Mittel und Methoden dieses „Mehrfrontenkrieges“ vor dem „Schieß-Krieg“ wollen wir mit dem Schwerpunkt dieser Ausgabe näher beleuchten. Real existierende und wahrscheinliche „Schieß-Kriege“, mit denen wir uns oft befasst haben, sind hier ausgespart, wissend, dass neue „Schieß-Kriege“ ohne lange Vorwarnzeit ausbrechen können und auch ein Atomkrieg – durch Zufall oder Absicht – eine höchst reale, ja wachsende globale Gefahr darstellt.
Es geht in zwei Überblicksartikeln um den Machtkampf des verzweifelt weiter um Hegemonie ringenden US-Imperiums (Klaus Wagener) und um „Trump, China und die Globalisierung“ (Lorenzo Battisti, PCI). Des Weiteren geht es um den „Sanktionsamoklauf der USA“ (Jörg Kronauer), um wenig bekannte Hintergründe des „Schiffekaperns vor Gibraltar“ (Valentina Pegolo, GB), um die Nutzung von „Technologie als Waffe“ im Kampf um Vorherrschaft (Fred Schmid), um die Deformation des Völkerrechts für neue Kriege (Norman Paech) und die Lateinamerika-Strategie der USA (Achim Wahl). Als Hoffnung machenden Gegenpol und Alternative für mehr Sicherheit und Zusammenarbeit durch die Stärkung der regelbasierten Außenpolitik in einer multipolaren Welt dokumentieren wir einen Artikel des russischen Außenministers Sergej Lawrow. Den Abschluss bildet ein längerer Beitrag aus „Monthly Review“ über „Imperialismus im Anthropozän“, in dem das Autorenteam um John Bellamy Foster unter anderem verständlich macht, warum Donald Trump den Klimanotstand leugnet, wie der US-Imperialismus zu erwartende Klimakatastrophen zur „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ umdeutet und von ihnen profitieren möchte. Aber vor allem geht es in dem Beitrag darum, zu verdeutlichen, dass ein Umsteuern überlebensnotwendig ist. Und dass man für „ein solches Umsteuern, das sich auf die Bedürfnisse der arbeitenden Menschheit als Ganzes konzentriert“, erkennen muss, „dass der Kapitalismus in seiner konkretesten, intensivsten und tödlichsten Form das imperialistische Weltsystem ist … Daraus folgt, dass es angesichts der gegenwärtigen existenziellen Krise keine ökologische Revolution geben kann, es sei denn, es handelt sich um eine antiimperialistische, die ihre Kraft aus der großen Masse der leidenden Menschheit bezieht.“