Am Dienstag protestierten über hundertausend Franzosen gegen die Pläne von Staatschef Emmanuel Macron, das französische Arbeitsrecht weiter zu schleifen. Landesweit waren 180 Protestaktionen angekündigt worden, die Gewerkschaft CGT mobilisierte in ganz Frankreich.
Macrons Vorgänger Hollande schrieb das Arbeitsgesetz („Code du Travail“) bereits im letzten Jahr per Verfassungsdekret und am Parlament vorbei um. Macron wirkte als Wirtschaftsminister unter Hollande bereits ordentlich daran mit, das bisher Erreichte war ihm und den französischen Kapitalisten aber zu wenig.
Die Demonstranten bezeichnete Macron vorab als Faulpelze, Zyniker und Extreme, denen er nicht klein beigeben werde. Trotzdem gelang es ihm Teile der französischen Gewerkschaftsbewegung mit Gesprächsangeboten einzufangen. So sagte Jean-Claude Mailly, Generalsekretär der drittstärksten Gewerkschaft Frankreichs – der „Force Ouvrière“ (FO) –, ob der „wirklichen Gesprächsbereitschaft unter Sozialpartnern“ die Teilnahme seiner Organisation an den landesweiten Kundgebungen ab.