Am Samstag, den 21. November 2015, demonstrierten rund 500 Menschen unter dem Motto „Nein zu Olympia! Die Spiele der Reichen verhindern!“ gegen die Pläne des Hamburger Senats und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sich um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 zu bewerben. Zur Demonstration hatte die Revolutionäre Linke Hamburg (RLH), ein Bündnis linker Organisationen und Einzelpersonen, aufgerufen.
Vom Hauptbahnhof marschierten die TeilnehmerInnen durch die Hamburger City bis nach St. Pauli. Wiederholt wurde in den ersten Reihen skandiert: „Heute schon an morgen denken, jetzt Olympia versenken!“ Bei Zwischenkundgebungen in Blickweite zur Hamburger Innenbehörde und vor der Handelskammer sprachen unter anderem VertreterInnen des Roten Aufbaus, der Linkspartei, der Anatolischen Jugend, der DIDF-Jugend und der Linksjugend [‚solid]. In ihren Beiträgen kritisierten die Rednerinnen und Redner die vielfältigen Probleme, die mit Olympischen Spielen einhergehen, wie z. B. die Zerstörung der Natur, den Ausbau des Repressionsapparats, die Steigerung der Mietpreise und Gentrifizierung sowie die Umverteilung des Reichtums von unten nach oben durch die neoliberale Stadtentwicklungspolitik.
Christin Bernhold, Pressesprecherin der RLH, kommentierte: „Die Passanten haben überwiegend sehr positiv auf unsere Demonstration reagiert. Unsere Flyer und Broschüren, die wir auf dem Weg verteilt haben, wurden mit Interesse angenommen. Die Menschen zeigten sich erfreut darüber, dass wir den hohlen Werbeslogans von Senat und Handelskammer Argumente entgegensetzen.“
Zur Begründung fügte die Vertreterin der RLH hinzu: „Wir lehnen das Klassen-Projekt Olympia ab, weil es den Interessen von Politikern, Wirtschaftsbossen und Sport-Funktionären dient, nicht aber dem Gros der Bevölkerung. Alle negativen Auswirkungen kapitalistischer Stadtentwicklungspolitik werden durch sie beschleunigt.“ Mit Blick auf das Referendum sagte Bernhold schließlich: „Die Olympia-Gegnerinnen und Gegner haben mit vielfältigen Aktionen über Monate hinweg ohne große Sponsoren im Rücken und selbstorganisiert klar gemacht, warum wir Olympia nicht wollen. Jetzt gilt es, in der letzten Woche vor der Abstimmung die Unentschlossenen noch zu überzeugen, mit Nein zu votieren.“