Am vergangenen Freitag überfielen Dortmunder Neonazis einen Info-Stand der DKP Dortmund am Wilhelmplatz in Dorstfeld. Dabei wurden der Vorsitzende der DKP Dortmund, Wolfgang Richter, sowie ein weiteres DKP-Mitglied durch Reizgas verletzt. Bei Wolfgang Richter war die Verletzung so gravierend, dass er sich ambulant im Krankenhaus behandeln lassen musste. Der Überfall geschah nur einen Tag nach der Ankündigung der Polizei, in Dorstfeld noch stärker nach dem Rechten – genauer nach dem Neonazitrupp, der sich „die Rechten“ nennt – zu schauen.
Zum Tathergang: Mehrere Neonazis, darunter auch der stadtbekannte Siegfried Borchardt, bekannt auch als „SS-Sigi“, tauchten trotz eines in unmittelbarer Nähe stationierten Polizeipostens direkt an dem angemeldeten Informationsstand der DKP auf, um zu stören, die Aktivist/innen der DKP zu provozieren und sie unter anderem durch Fotografieren einzuschüchtern. Mehrfach machten die Faschisten auch den Versuch, auf dem Tisch ausliegende Listen mit Unterschriften zur Unterstützung der Forderung nach dem Verbot der Partei „Die Rechte“ zu stehlen beziehungsweise ebenfalls zu fotografieren. Als sie auf das Geschehen aufmerksam gemacht worden war, schritt etwas später die Polizei ein und untersagte die Umtriebe in der Nähe des Infostandes. Erst danach kam es zur Attacke mit dem Reizgas. Ein junger Mann, der zuvor nicht in Erscheinung getreten war, täuschte Interesse an den Publikationen auf dem Infotisch vor, zog dann plötzlich eine Sprühdose aus der Tasche, sprühte den Genossen Reizgas ins Gesicht und flüchtete anschließend in die nahegelegene Parkanlage.
Der Überfall der Neonazis soll ihrer Vorstellung nach offensichtlich beweisen, dass sie trotz aller Ansagen der Polizei den Stadtteil Dorstfeld als „ihr Revier“ beanspruchen und damit eine so genannte „No-go-Area“ für Fremde, Demokrat/innen und Antifaschist/innen schaffen können. Und einmal mehr sollte mit brutaler Gewalt Eindruck bei den Überfallenen gemacht werden. Das darf und wird nicht gelingen. Es bleibt bei der inzwischen von vielen Menschen unterzeichneten und in Dorstfeld noch einmal begründeten Forderung: Die Partei „die Rechte“ verbieten! Die DKP Dortmund wird weiterhin aktiv sein – kein Dortmunder Stadtteil darf den alten und neuen Nazis überlassen werden!
Als sinnvolle und solidarische Antwort in Dorstfeld könnten und sollten demokratische und antifaschistische Gruppen den Wilhelmplatz nun noch regelmäßiger für politische Infostände oder –Veranstaltungen benutzen. Die Kampagne „Es reicht – gemeinsam gegen rechte Gewalt“ hat am 24. September viele Organisationen, unter ihnen auch die DKP, vereinigt und politisch überzeugend gewirkt – sie sind auch vor Ort gefordert. An die Beispiele erfolgreicher Gegenwehr in anderen Stadtteilen sei erinnert. Lasst uns daran anknüpfen und aktiv sein gegen Neonazismus!