Inmitten der Spannungen im benachbarten Belarus hat in Litauen am Montag ein rund zweiwöchiges Militärmanöver mit etwa 950 Soldaten aus zehn NATO-Ländern begonnen. Neben litauischen Truppen nehmen an der Luftverteidigungsübung „Tobruq Legacy 20“ vor allem Einheiten aus Frankreich, Polen und den USA teil. Laut einer Mitteilung der US-Armee sind zudem Truppen aus Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland und der Slowakei an der Kriegsübung beteiligt.
Für das Manöver wurden von den teilnehmenden Armeen mehrere Luftverteidigungssysteme nach Litauen verlegt.
„Tobruq Legacy 2020 ist eine lange geplante defensiv ausgerichtete Übung, die nicht an aktuelle Ereignisse in der Region geknüpft sind“, teilte die US-Armee in Europa mit Blick auf die Lage in Belarus mit. Im Litauen waren zuletzt neue Einheiten der USA-Armee für mehrere im Herbst geplante Militärübungen eingetroffen.
NATO-Generalsekretär Stoltenberg hatte in der vergangenen Woche behauptet, in den Nachbarländern von Belarus würden keinerlei militärische Aktivitäten oder Truppenverstärkungen vorgenommen. Laut Mitteilung der US-Armee sollen nun im Rahmen des Manövers neue Systeme der Luftverteidigung und Luftüberwachung eingerichtet werden.